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18. August 2022

CSR Beispiele: Wie Ihr Unternehmen der Gesellschaft etwas zurückgeben kann

Soziale Verantwortung und nachhaltiges Handeln sind schon längst kein Thema mehr!

Ganz genau, kein Thema, das uns nur im privaten Umfeld interessieren und beschäftigen sollte, sondern auch ein Koloss, der endlich und weitestgehend Einzug in die Unternehmenswelt gefunden hat.

Und das ist verdammt gut so!

Gerade als Unternehmen haben wir so viele Hebel und Möglichkeiten uns zu engagieren und langfristig für ein besseres Morgen zu sorgen. Für die jetzigen Generationen und ganz besonders für die darauffolgenden.

Was aber hat es mit diesem CSR (=Corporate Social Responsibility) auf sich?

Und wie macht man das überhaupt oder auch, wie macht man es am besten nicht!

Wir haben uns für Sie mit CSR in diesem kurzen Beitrag beschäftigt, mit dem Ziel, Anregungen zu schaffen und Sie zu begeistern Ihre eigenen Projekte zu starten.

Unternehmen tragen eine soziale Verantwortung. Das haben wir bereits in unserem Einstiegsartikel zum Thema Corporate Social Responsibility erklärt. Inwieweit Unternehmen dieser Verantwortung gerecht werden können und möchten, ist individuell unterschiedlich. Hier zeigen wir positive und negative Beispiele für CSR-Maßnahmen, die inspirieren oder aufklären sollen.

Was macht eine gute CSR-Kampagne aus?

Um zu bewerten, welche Corporate-Social-Responsibility-Aktivitäten einen positiven Impact haben und welche nicht, müssen wir zunächst gute CSR-Maßnahmen definieren. Um ihrer Verantwortung gerecht zu werden, müssen Unternehmen ehrlich sein. Das bedeutet: Der Antrieb zur CSR-Kampagne muss von innen herauskommen und darf nicht vorrangig als Marketingtool eingesetzt werden.

Natürlich können CSR-Maßnahmen einen positiven Marketingeffekt haben und der Außenwahrnehmung des Unternehmens dienen. Der Grund für CSR-Maßnahmen sollte jedoch nicht nur eine Werbewirksamkeit sein.

Greenwashing beschreibt CSR-Aktivitäten im Bereich Umweltschutz, die aus Marketinggründen entwickelt werden - das ist nichts, was Menschen mit Ihrem Unternehmen in Verbindung bringen sollten.

Werden Sie nur dann in Sachen CSR aktiv, wenn Sie gemeinsam mit Ihren Mitarbeiter/innen der Gesellschaft etwas zurück geben möchten. Finden Sie Themenfelder, die Sie aufrichtig berühren.

Involvieren Sie Ihre Mitarbeiter/innen, sie können über die Kampagne mitentscheiden und aktiv daran teilhaben. Statt einer Spende an die Obdachlosenhilfe, können Sie mit Ihrem Team direkt vor Ort aktiv werden und bei der Essensausgabe helfen oder warme Kleidung verteilen. Je mehr Sie Ihre Mitarbeite/innen involvieren, desto besser wird Ihr Verhältnis und die Unternehmensbindung.

Zusammengefasst:

  • Nutzen Sie CSR nicht als Marketingtool, sondern als Möglichkeit, etwas zurückzugeben.
  • Setzen Sie sich für das ein, was Ihnen und Ihren Mitarbeiter/innen wichtig ist.
  • Involvieren Sie Ihre Angestellten und packen Sie persönlich mit an.

Wenn Sie diese Hinweise berücksichtigen, machen Sie schon vieles richtig.

CSR: Positive Beispiele

Jetzt, wo wir definiert haben, was eine gute CSR-Kampagne ausmacht, können wir CSR-Aktivitäten anderer Unternehmen bewerten und positive Beispiele benennen.

Sauberes Wasser für alle – Wilo SE

Als einer der weltweit führenden Hersteller von Pumpen ist die Wilo SE sehr an nachhaltigem unternehmerischem Handeln interessiert. Bis 2025 möchte das Unternehmen klimaneutral produzieren. Dazu zählt ebenso das Bestreben, defekte Pumpen wieder aufzubereiten und in den Markt zurückzuführen, um Ressourcen zu schonen – Rohstoffe ebenso wie Energie.

Über dem Ganzen steht das Motto: sauberes Wasser für alle. Und das ist nicht nur ein schöner Gedanke, sondern bei einem Pumpenhersteller sehr glaubwürdig, was sich ebenso hier zeigt: Die Wilo SE unterstützt die Baobab Children Foundation in Ghana, die sich vor Ort um Kinder und Jugendliche kümmert. Gemeinsam entwickeln sie solarbetriebene Wasserpumpen und installieren diese, um eine zuverlässige Trinkwasserversorgung dort gewährleisten zu können, wo es sonst an Wasser und wirtschaftlicher Stärke mangelt. Hier besinnt sich die Wilo SE eindrucksvoll und glaubwürdig auf ihre Unternehmenswerte.

Faire Arbeitsbedingungen entlang der Lieferkette – Dibella GmbH

Die Dibella GmbH ist ein Textilhersteller im B2B-Bereich. Sie statten Hotels, Gastronomie und das Gesundheitswesen mit nachhaltigen Objekttextilien aus. Ihre Stoffe beziehen sie selbst dabei aus Indien, Pakistan und China, was eine herausfordernde Lieferkette zur Folge hat. Mit Transparenz, langfristigen Beziehungen und aktiver Unterstützung vor Ort hilft das Unternehmen seinen Lieferanten. In Indien hat Dibella auch ein eigenes Büro.

Gemeinsam mit den Kleinbauer/innen vor Ort hat Dibella Standards für faire und ökologisch nachhaltige Anbau- und Herstellungsmethoden entwickelt und eingeführt. Mit einem Code of Conduct wurden die Unternehmen vor Ort dazu verpflichtet, sozioökologische Anforderungen zu erfüllen, um den Mitarbeiter/innen sichere und faire Arbeitsbedingungen und gleichzeitig Umweltschutz bieten zu können. Im Gegenzug erhielten die Lieferant/innen Zusagen für feste Abnahmemengen, sowie stabile Preise. Die Dibella GmbH gilt heute als Pionierin für Zusammenarbeit und Engagement in der Lieferkette.

Komfort in den eigenen vier Wänden für alle – IKEA

„Unsere Vision ist es, den vielen Menschen einen besseren Alltag zu schaffen.” Das sagt IKEA über sich selbst. In erster Linie erreicht das Unternehmen das durch praktische und komfortable Möbel bzw. Einrichtungsgegenstände. Aber: Menschen mit körperlichen Einschränkungen haben es im Alltag nicht leicht. Einfache Aufgaben in den eigenen vier Wänden können zur echten Herausforderung werden.

In Israel ist jeder zehnte Mensch von körperlichen Einschränkungen betroffen. Darum hat IKEA mit der Kampagne „ThisAbles“ neue Produkte entwickelt, die ihre bestehenden Möbel ergänzen und barrierefreier machen – Vergrößerungen für Einschaltknöpfe von Lampen, Griffe für Vorhänge oder Erhöhungen für Sofas, um leichter aufstehen zu können. All diese Produkte hat IKEA nicht nur in den Einrichtungshäusern neu vorgestellt, sondern ebenso im Internet zum Download angeboten, damit Menschen auf aller Welt sie mit Hilfe von 3D-Druckern selbst herstellen können.

So verbessert IKEA den Alltag tatsächlich für alle, unterstreicht damit die eigene Vision und bindet die Mitarbeiter/innen im Research- und Produktentwicklungsprozess zusammen mit denjenigen ein, die selbst von den Einschränkungen betroffen sind.

Hilfe zur Selbsthilfe – Engfer Consulting und der Ofenmacher e.V.

„Premium Personalberatung braucht mehr Menschlichkeit“, das sagt die Engfer Consulting GbR über die Branche und positioniert sich als Personalberatung, die den Menschen selbst immer im Fokus sieht. Weit über die eigenen Mitarbeiter, Kunden und Bewerber hinaus stehen auch seit jeher weniger privilegierte Menschen aus Entwicklungsländern im Mittelpunkt. Gemeinsam mit dem Verein der Ofenmacher nutzt das Unternehmen, neben den eigenen Spenden, auch seine mediale Präsenz, um dem Auftrag der Ofenmacher Gehör zu verschaffen.

In den meisten ländlichen Haushalten in Entwicklungsländern wird heute ein offenes Feuer im Wohnraum zum Kochen benutzt. Diese Praxis birgt Risiken, vor allem für kleine Kinder, die ins Feuer krabbeln oder fallen und schwere Verbrennungen erleiden, aber ebenso für Erwachsene, die solche Gase einatmen.
Die World Health Organisation (WHO) schätzt, dass etwa 4,3 Millionen Menschen jährlich durch die Auswirkungen der Rauchgase beim Kochen sterben.

Das Ziel ist es, Menschen in Entwicklungsländern dabei zu unterstützen, sich selbst zu helfen und das mit Öfen mit eingebauten Kaminen für den sicheren Rauchabzug.

Gemeinsam engagieren wir uns für bessere Lebensbedingungen und die CO2 Reduktion in möglichst vielen ländlichen Haushalten, wie in Nepal, Kenia oder Äthiopien.

Negatives CSR Greenwashing Beispiel: Apple

Im vergangenen Jahr hat der Technologiehersteller Apple ein Beispiel dafür gezeigt, wie Corporate Social Responsibility nicht funktioniert. 2020 bei der Vorstellung des iPhone 12 hat Apple angekündigt das neue Gerät ohne Ladegerät auszuliefern – ein essenzieller Bestandteil ohne die ein iPhone nicht nutzbar ist.

Verkauft hat Apple das als CSR-Maßnahme: Gewicht, Verpackungsmaterial und CO2-Ausstoß bei Produktion und Transport würden dadurch reduziert werden – und das stimmt natürlich. Aber: Es ist offensichtlich, dass dahinter die Absicht steckt, mehr Umsatz zu generieren. Trotz fehlendem Ladegerät ist das Produkt nicht günstiger geworden. Es ist legitim, auf das Ladegerät zu verzichten, aber das sollte nicht als CSR-Maßnahme verkauft werden.

Fazit

Wer ein ehrliches und aufrichtiges Interesse verfolgt der Gesellschaft etwas zurückzugeben, ist schon mal auf einem guten Weg. Werden die Mitarbeiter/innen eingebunden und dabei die Vision des Unternehmens verfolgt, wird die CSR-Maßnahme positive Auswirkungen auf das Unternehmen haben. Wer aber Greenwashing betreibt oder CSR primär als Marketingtool nutzt, wird seine Ziele verfehlen.