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22. Juni 2021

Was ist ein CSR-Bericht? Definition, Aufbau und Vorteile von Nachhaltigkeitsberichten

CSR Report

Der Gesellschaft etwas zurückzugeben ist die Basis der Corporate Social Responsibility. Die Disziplin fasst Aktivitäten zusammen, mit denen Unternehmen sich sozial engagieren und ihren Beitrag leisten, anderen zu helfen. Der sogenannte CSR-Bericht gibt Aufschluss über eben diese Aktivitäten einer Firma – insbesondere börsennotierte Unternehmen müssen Zeugnis über ihre Maßnahmen ablegen. Wir erklären alles, was Sie wissen müssen.

Definition: Was ist ein CSR-Bericht?

CSR ist die Kurzform für Corporate Social Responsibility – die unternehmerische soziale Verantwortung. Neben dem Streben nach Umsatz und Profit sind Unternehmen dazu angehalten, dabei das Wohlbefinden unserer Mitmenschen und Gesellschaft zu steigern oder wenigstens nicht zu reduzieren. Weltweit gibt es leider viele Firmen, die in ihrem Streben nach immer mehr Gewinnen die Arbeitskraft von Menschen ausnutzen, ihre Gesundheit gefährden oder die Umwelt zerstören. Es gilt, ein Bewusstsein für CSR zu schaffen und damit das Wohlergehen von Mitarbeitenden und Umwelt zu sichern.

Der CSR-Bericht ist eine Zusammenfassung der Aktivitäten eines Unternehmens, die einen positiven Beitrag zu unserer Gesellschaft leisten. Das können Spenden für soziale Einrichtungen sein, die Aufforstung unserer Wälder, das Reduzieren von Müll, die Verwendung von nachhaltigen Materialien oder das Schützen von vulnerablen Gruppen in unserem Land. Besonders relevant ist der CSR-Bericht für die Stakeholder:innen eines Unternehmens: Kund:innen, Partner:innen, Lieferant;innen, Mitarbeiter:innen, Anleger:innen, genauso wie Presse oder Rating-Agenturen.

Der CSR Bericht hat entscheidenden Einfluss darauf, wie viel Vertrauen Außenstehende einem Unternehmen schenken und damit ebenso auf seinen Erfolg. Wer großes Vertrauen genießt, wird leichter neue Kund:innen oder Mitarbeitende gewinnen.

2017 hat Deutschland das CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz eingeführt, das bestimmte Unternehmen dazu verpflichtet, mehr als bisher über die nichtfinanziellen Aspekte ihres Geschäftsjahres zu berichten. Das betrifft insbesondere große börsennotierte Unternehmen mit mehr als 500 Beschäftigten. Ziel des vergleichsweise jungen Gesetzes ist es, den Anleger:innen & Co. mehr Einblicke in die Geschäftspraktiken der Unternehmen zu geben, aber vor allem, das Thema CSR mehr in die Öffentlichkeit zu rücken und Firmen Anreize zu geben, sich häufiger oder überhaupt sozial zu engagieren.

CSR-Bericht: Aufbau

Trotz gestiegener Ansprüche an die CSR-Berichterstattung gibt es keine Pflicht zu einem eigenständigen CSR-Bericht. Häufig werden die CSR-Themen in Form eines sogenannten Nachhaltigkeitsberichts publiziert. Der Bund macht in puncto Aufbau zwar keine verpflichtenden Vorgaben, aber es gibt mittlerweile etablierte Standards, an denen sich Unternehmen orientieren können.

Aufgabe der Kommunikation ist es hier, die Leser:innen anhand klar definierter Kennzahlen und Kriterien in vor allem drei Bereichen aufzuklären: Ökonomie, Ökologie und Gesellschaft. Welche Strategien verfolgt das Unternehmen in dem Bereich, welche Maßnahmen ergreift es und welche Fortschritte erzielt es? Hier gilt es, mit belegbaren und vergleichbaren Daten und Fakten eine bestmögliche Nachvollziehbarkeit herzustellen.

Im Fokus der neuen Richtlinien zur CSR-Berichterstattung stehen dabei besonders die Themen Antikorruption, Einhaltung der Menschenrechte und Kontrolle der Auswirkungen auf Umwelt- und Sozialbelange der Arbeitnehmer:innen entlang der gesamten Lieferkette. Neben den großen börsennotierten Unternehmen sind hier auch indirekt produzierende mittelständische Unternehmen als Teil der Lieferkette großer Konzerne betroffen.

Die Orientierung an den einheitlichen Standards hilft dabei, unterschiedliche Unternehmen einer Branche gegenüberstellen und ihre Fort- oder möglicherweise Rückschritte beurteilen zu können. Dabei gibt es für Firmen verschiedenster Art jeweils andere Standards, die sich über die Jahre durchgesetzt haben. Die „Global Reporting Initiative“ (kurz GRI), stellt dabei die populärsten Standards in Form von international anerkannten Indikatoren und Leitfäden, die sie selbst „Sustainability Reporting Guidelines“ nennen. Unternehmen werden dazu angehalten, die Informationen möglichst präzise zu erläutern und zu belegen.

Und: Wenn sie über gewisse Aspekte nicht berichten, werden sie dazu aufgefordert, zu begründen, warum dies nicht geschehen ist. So soll weitere Transparenz geschaffen werden. Die meisten Unternehmen lassen ihren GRI-Bericht zusätzlich von Wirtschaftsprüfern kontrollieren und absegnen, um so eine höhere Glaubwürdigkeit vermitteln zu können.

Vertrauen schaffen mit dem Nachhaltigkeitsbericht

Das größte Plus des Nachhaltigkeitsberichts ist der potenzielle Vertrauensgewinn bei den Stakeholder:innen des Unternehmens – sofern es sich tatsächlich für die Gesellschaft engagiert, versteht sich. Durch eine transparente und nachvollziehbare Berichterstattung erfahren die Leser:innen von den sozialen Aktivitäten der Firma und sehen so, welchen Beitrag zum Gemeinwohl geleistet wird.

Dieses Vertrauen kann der Schlüssel sein, um eine:n Leser:in als Neukunden zu gewinnen, eine neue Partnerschaft eingehen zu können oder neue Anleger:innen zu finden. Auch die Presse interessiert sich für die CSR-Aktivitäten Ihres Unternehmens und wird mit Wohlwollen darüber berichten, was wiederum die vorgenannten Aspekte verstärkt. „Tu Gutes und rede darüber“ hieß schon ein fast 50 Jahre altes PR-Buch – ein Klassiker heute.

Aber das ist nicht der einzige positive Effekt, den eine gute CSR-Berichterstattung mit sich bringt. Der andere große Wert für die Unternehmen zeigt sich innerhalb der jeweiligen Organisation: Dadurch, dass sich die unterschiedlichen Abteilungen mit den Kennzahlen, Zielvorgaben und Prozessen in Hinblick auf die CSR auseinandersetzen, wird dieser neue Bestandteil automatisch mehr und mehr in die alltägliche Arbeit auf unterschiedlichen Entscheidungsebenen integriert und umgesetzt. So können Geschäftsprozesse nach und nach mit CSR-Strategien verknüpft werden.

In fünf Schritten zum CSR-Bericht

Auf den ersten Blick wirkt der CSR-Bericht wie eine Mammutaufgabe. Deshalb macht es Sinn, ihn in fünf Schritte herunterzubrechen und diese nach und nach abzuarbeiten. So kommen Sie peu à peu zu einem guten Ergebnis.

  • Schritt 1 – Konzeption: Erstellen Sie ein inhaltliches und gestalterisches Konzept für Ihren Nachhaltigkeitsbericht. Auf welches Thema möchten Sie in diesem Jahr Ihren Fokus legen und wie können Sie dieses optisch unterstreichen?

  • Schritt 2 – Themen definieren: Welche Ereignisse und Bemühungen haben in diesem Jahr in Ihrem Unternehmen stattgefunden, die einen positiven Beitrag zu unserer Gesellschaft leisten? Definieren Sie die Themen Ihres Berichts.

  • Schritt 3 – Inhalte recherchieren: Nun, wo Sie die Themen wissen, gehen Sie ins Detail. Recherchieren Sie zu den zuvor bestimmten Inhalten, sprechen Sie mit den verantwortlichen Abteilungen und ermitteln Sie relevante Kennzahlen.

  • Schritt 4 – Inhalte verfassen: Nehmen Sie die vorliegenden Informationen aus der Recherche und wandeln Sie sie in leicht verständliche, gut leserliche Inhalte um. Bedenken Sie: Ihre Texte sollen Fakten liefern und Vertrauen aufbauen.

  • Schritt 5 – Gestaltung: Setzen Sie Ihre Inhalte nun in Szene: Nicht nur die Worte in Ihrem Nachhaltigkeitsbericht, auch seine Optik entscheidet darüber, wie Leser/innen Ihr Unternehmen wahrnehmen. Hochwertigkeit und Wärme schaffen Vertrauen.

Fazit

Der CSR-Bericht ist ein ideales Tool, um über Ihr soziales Engagement aufzuklären und so das Vertrauen Ihrer Stakeholder:innen zu gewinnen. Nicht nur große, börsennotierte Unternehmen profitieren vom Nachhaltigkeitsbericht. Gerade für das produzierende Gewerbe mit langen Lieferketten sind CSR-Themen relevant. Gutes zu tun und darüber zu sprechen hilft bekanntlich jedem Unternehmen. Der CSR-Bericht ist Ihre Chance dazu.