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14. September 2022

Wie lösen wir den Fachkräftemangel? Idee 2 von 3

"Ausländer raus"? So titelte der Spiegel noch 1982.
Bei einer damals durchgeführten Umfrage wünschten zwei Drittel der Befragten eine Rückkehr der Gastarbeiter in ihre Heimat.

Im Jahr 2020 wurde das Ganze ein wenig relativiert, denn eine Umfrage ergab, dass "nur noch" 19,2% der Befragten die Ausländer wieder in ihre Heimat zurückschicken würden, sollten die Arbeitsplätze knapp werden.

Heute, im Jahre 2022, verkündet Bundesarbeitsminister Hubertus Heil dann auf einmal, dass Deutschland bei der Gewinnung von ausländischen Fachkräften schneller und agiler werden muss.

Hört hört!

Es wird nämlich nicht ausreichen, nur die Menschen, die sich bereits in Deutschland befinden, zu mobilisieren, um die Lücke zu füllen, welche die Babyboomer hinterlassen werden.
Sondern man „muss“ auf die ausländischen Fachkräfte zurückgreifen.

Es ist notwendig, hoch qualifizierte Fachkräfte zu begeistern, die Strapazen auf sich zu nehmen, das eigene Land zu verlassen und nach Deutschland umzusiedeln.
Der Arbeitsmarkt ist aufnahmefähig.
Die Regelungen sollen nun für alle Ausländer vereinfacht werden, vor allem in Hinsicht auf die Anerkennung von erworbenen beruflichen Qualifikationen. Wer diese aufweisen und so seinen Lebensunterhalt selbstständig sichern kann, soll auch ohne Arbeitsvertrag für die Jobsuche nach Deutschland kommen dürfen. Zwar soll es dafür eine zeitliche Begrenzung von sechs Monaten geben, aber diese Zeit soll ausreichen, um einen Job zu finden.

Mit dem Abschaffen von Hürden und gegeben der Tatsache, dass nun Ausländer wirklich willkommen sein werden, machen sich viele Menschen aus dem Ausland auf den Weg nach Deutschland. Hier sind die Umstände nämlich häufig um einiges besser als in ihren jeweiligen Herkunftsländern.

ABER was passiert dann in diesen Ländern, "wenn alle nach Deutschland kommen"?

Die Wirtschaften könnten kollabieren.
Leiden viele Länder nicht sowieso schon am Fachkräftemangel und nun kommt noch die Flucht der Fachkräfte hinzu.

[Deutschland könnte es natürlich mittel- bis langfristig auch so gehen, aber das nur als Randbemerkung.]

Es wird im Ausland irgendwann nicht mehr genug qualifizierte Fachkräfte zum Abwerben geben. Denn Deutschland ist nicht das einzige Land, das hinter ihnen her ist. Und die Herkunftsländer werden auch vermehrt versuchen, Bedingungen zu schaffen, um ihre Fachkräfte zu halten. Was dann?

Unserer Meinung nach wird hier das Problem nur verschoben und nicht behoben.