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12. Juli 2021

Social Media Recruiting: Die wichtigsten Dos and Don‘ts

Social Media Recruiting

Generation Y, Millennials, Digital Natives – viele Namen und eine Gemeinsamkeit: Um aus diesem Pool die besten Talente rauszufischen, müssen Sie beim Recruiting dort aktiv werden, wo diese Zielgruppe sich schon tümmelt: in den sozialen Medien.

Deswegen sind heute Recruiting-Kampagnen ohne Social Media kaum denkbar und deswegen geben wir Ihnen Tipps für eine erfolgreiche Social-Recruiting-Strategie.

Was ist Social Media Recruiting? Die Definition

Mit Social Media Recruiting sind alle Maßnahmen im Personalmarketing gemeint, bei denen soziale Netzwerke eine Plattform bieten. Im Gegensatz zu herkömmlichen Online-Jobbörsen, zeichnet sich Social Recruiting durch den direkten Kontakt zu den potenziellen Interessent:innen aus und vor allem durch die Social-Media-typische Interaktion: Spontane Reaktionen!

Entscheidend für den Erfolg einer Social-Media-Recruiting-Kampagne ist es, das Interesse für Stellenangebote auch bei den Persönlichkeiten zu wecken, die bestens für Ihr Unternehmen geeignet sind, tatsächlich eigentlich gar keinen neuen Job suchen, aber von Ihrem Angebot getriggert werden.

Warum Social Recruiting?

Vielleicht führen immer noch alle Wege nach Rom, aber gewiss nicht mehr althergebrachte Recruiting-Ansätze zum allseits umworbenen Top-Talent. Qualifizierte Fachkräfte haben es oft gar nicht nötig, sich aktiv um eine Anstellung zu bemühen.
Verbildlicht, diese Menschen heben kurz die Hand und schon sind Sie vom Markt weg rekrutiert.
Daher müssen Sie diese Talente da abholen, wo Sie sich bewegen. Sie müssen auf zeitgemäßen und kreativen Wegen erreicht werden.

Dabei bietet Social Media für ein erfolgreiches Recruiting gleich drei Vorteile: Erstens können Sie über eine gut gestaltete Social-Media-Kampagne Ihr Unternehmen online optimal präsentieren; zweitens erreichen Sie über Social-Media-Angebote zahlreiche Kandidat:innen; und drittens lässt sich über die verschiedenen Netzwerke, die jeweils gesuchte Zielgruppe individuell ansprechen.

Profis Zuhause abholen

In vielen sozialen Netzwerken bewegen sich potenzielle Mitarbeiter:innen in ihrem persönlichen Umfeld. Wer hier nach Fachkräften sucht, kann auch solche Nutzer:innen ansprechen, die gar nicht oder höchstens passiv nach einer neuen Herausforderung suchen (und also auch keine Stellenanzeigen lesen oder Jobbörsen konsultieren). Nutzen Sie die vielen Informationen, die Ihnen über die Netzwerke zur Verfügung stehen zur gezielten Vorauswahl geeigneter Kandidat:innen.

Social-Media-Recruiting-Strategie

Definieren Sie Ihre Recruiting-Ziele und welche Funktion Social Media dabei spielen soll. Wählen Sie jeweils passende Plattformen aus, um die gewünschte Zielgruppe zu erreichen. Vielleicht beginnen Sie mit denjenigen, die zunächst den größten Erfolg versprechen, das dürften die Business-Plattformen XING und LinkedIn sein. Da Recruiting über soziale Medien gut eingespielte Akteure und koordinierte Zusammenarbeit erfordert, sind klare Zuständigkeiten im Personalmanagement und ebenso klare Kommunikationsrichtlinien (Corporate Wording, Anrede mit Du oder Sie, etc.) unabdingbar.

Verlinken Sie Ihre Bewerbungsprozesse auch technisch mit den Netzwerken; es wird erwartet, dass der gesamte Prozess direkt und schnell bleibt, so wie Nutzer:innen es von „ihren“ sozialen Medien kennen. Ihr Social-Media-Auftritt hilft nur, wenn er professionell ist. Potenzielle Bewerber sollen Sie im Netzwerk schnell finden und einen positiven ersten Eindruck bekommen. Optimieren Sie deshalb ein jeweiliges Plattform-Profil dahingehend, dass Ihr Unternehmen über die für Ihr Geschäftsfeld relevanten Suchbegriffe gefunden wird.

Qualität trotz Quantität

Um auf digitalen Plattformen wahrgenommen zu werden, sind laufend neue, hochwertig produzierte und spannende Inhalte nötig, die zur jeweiligen Plattform und Zielgruppe passen. Die Nutzer:innen wollen neugierig gemacht, informiert und unterhalten sein. Die Kunst bei einer Social-Media-Recruiting-Kampagne ist aber, über das Erregen von Aufmerksamkeit das eigentliche Ziel nicht zu vernachlässigen – und das ist immer noch das Anwerben neuer Top-Mitarbeiter:innen.

Methoden des Social Media Recruiting

Stellenannoncen in sozialen Netzwerken zu schalten, ist zunächst die Überführung einer analogen Recruiting-Methode ins digitale Zeitalter. Der Vorteil einer Social-Media-Anzeige liegt allerdings in der möglichen Verlinkung zu Ihren eigenen Karriereseiten, wodurch Sie Interessent:innen schon einmal für Ihre eigene Unternehmenswelt begeistern können.

Active Sourcing ist die direkte Vorgehensweise beim Social Recruiting. Anhand der Daten von Nutzer:innen und ihrer Profile werden geeignete Kandidat:innen für die Stelle ausfindig gemacht und direkt über die Kommunikationskanäle der jeweiligen Plattform angesprochen.

Employer Branding in den sozialen Medien ist gleichbedeutend mit Content Marketing, das heißt, es erfolgt über die Publikation von zielgruppenorientiertem Content wie Blogs, Bildern und Videos. Wenn Sie Inhalte posten, die vielen User:innen gefallen, wird Ihr Unternehmen auch für die gewünschte Zielgruppe sichtbar gemacht. Außerdem wird ein positives Image modelliert.

Networking-Potenzial voll ausschöpfen

Das A & O für erfolgreiches Social Campaigning sind eigene Netzwerke. Versuchen Sie, möglichst umfassende zu erschaffen, indem Sie Geschäftspartner:innen, Kund:innen, Interessent:innen oder auch Mitarbeiter:innen einladen. Gelingt es, auch sogenannte Influencer:innen in die Netzwerke einzubinden, erhöht das deren Reichweite und damit die Wahrnehmung Ihres Unternehmens. Influencing in sozialen Netzwerken beruht im Wesentlichen auf Weiterempfehlung über das Teilen oder „Liken“ von Inhalten, Marken – und auch Arbeitgebern. Ein attraktives Unternehmen wird in Netzwerken als guter Arbeitsplatz weiterempfohlen.

Die wichtigsten Social-Media-Recruiting-Plattformen

Xing und LinkedIn sind für den geschäftlichen Austausch konzipiert. Hier ist viel über die berufliche Qualifikation der Kandidat:innen zu erfahren und auch die Chance groß, dass Nutzer:innen für neue berufliche Kontakte offen sind. Dadurch erleichtert sich das Active Sourcing. Allerdings ist die Auswahl an möglichen Arbeitskräften begrenzt.

Auf den nicht geschäftlich ausgelegten Plattformen sind die Menschen privat unterwegs. Um sie aus dem Freizeit-Modus herauszulocken und für ein professionelles Engagement in Ihrem Unternehmen zu interessieren, sind Originalität und eine persönliche Ansprache gefragt. Twitter, Instagram und YouTube eignen sich eher zum Employer Branding respektive Content Marketing, während Facebook durchaus gute Möglichkeiten zum Active Sourcing bietet.

Bei Plattformen, die besonders unter jungen Leuten beliebt sind, wie etwa TikTok, ist zu beachten, dass man hier zwar sehr schnell „viral“ gehen, aber durch den falschen Ton oder ein vermeintliches Anbiedern an Trends das eigene Unternehmen auch schädigen kann.

Herausforderungen beim Social Media Recruiting

Der letztgenannte Aspekt führt direkt zu weiteren Risiken bei der Nutzung von Social-Media-Plattformen. Fehler in der Kommunikation gefährden nicht nur die Recruiting-Ziele, sondern auch das Employer Branding und das Unternehmensimage im Allgemeinen.

Eminent wichtig ist: Unterschiedliche Plattformen erfordern unterschiedliche Kommunikationsstile. Die Ansprache der Kandidat:innen und die Selbstdarstellung muss plattformspezifisch und zielgruppengerecht sein. Außerdem ist bei jeder Aktion in sozialen Netzwerken immer der Aspekt des Datenschutzes zu berücksichtigen.

Erfolgreich sein: nur mit Know-how!

Ob es um technische Aspekte wie eine neue Software zur Anbindung des eigenen Bewerbermanagements an die Plattformen, um Kommunikationsstile oder Datenschutz geht – ohne Experten oder zumindest Expertenwissen geht es nicht! Vergewissern Sie sich vor dem Start ihrer Social-Recruiting-Kampagne, ob Sie personell hinreichend gut besetzt oder beraten sind.

Fazit

Es stellt sich heutzutage kaum mehr die Frage, ob man Recruiting in den sozialen Medien betreiben möchte oder nicht, sondern eigentlich nur noch die, nach dem Wie. Analysieren Sie genau, welche konkrete Plattform zu Ihrem Unternehmen wirklich passt. Integrieren Sie ausreichend Fachwissen in die Prozesse, um schwerwiegende Fehler zu vermeiden. Wenn Sie strategisch vorgehen, werden die Vorteile die Risiken bei Weitem überwiegen.

In dem Sinne Happy Social Recruiting!